1. Was ist überhaupt ein Straight Ally?

Straight Allies sind Personen, die selbst nicht Teil der LGBTQIA+-Community sind, aber sich als Verbündete für die Rechte und Gleichberechtigung der Community einsetzen.

2. Was tragen Straight Allies der Community bei und wie?

Straight Allies sind wichtige Verbündete der LGBTQIA+-Bewegung, da sie dazu beitragen können, Vorurteile abzubauen, Toleranz zu fördern und die Sichtbarkeit von LGBTQ+-Anliegen zu erhöhen. Am Arbeitsplatz kann man beispielsweise seine Pronomen in der E-Mail-Signatur angeben. Damit unterstützt man die Normalisierung der Pronomens-Angabe für trans oder nicht-binäre Personen. Wenn sich Personen negativ gegenüber der queeren Community äußern, ist es wichtig, dass auch Allies sich für die Community aussprechen und aufklären. Zudem kann man als Ally unterstützen, indem man Netzwerken beitritt, die sich für die Toleranz gegenüber LGBTQ+-Personen stark machen, wie beispielsweise Equal bei Edelman.

3. Wieso engagiert ihr euch bei Edelman Equal, was ist eure Motivation?

Ich möchte gerne zu einem Arbeitsumfeld beitragen, das Diversität und Individualität für alle Mitarbeitenden ermöglicht. Daher ist es meiner Meinung nach richtig und wichtig, dass Edelman für diese Werte steht. Allerdings halte ich es für essentiell, dass man nicht nur von den Werten spricht, sondern durch Aktionen und Aufklärungs-Sessions aktiv dazu beiträgt, dass diese Werte gelebt werden. Darum engagiere ich mich gerne bei Equal.

4. Du bist selbst nicht Teil der LGBTQIA+-Community, sondern Straight Ally – Wieso setzt du dich hierfür ein, was bedeutet es für dich?

Leider stelle ich immer wieder fest, dass es außerhalb meiner Bubble, in der ich mich täglich bewege, nicht selbstverständlich ist, dass die queere Community akzeptiert wird. Umso wichtiger finde ich es, die Community zu unterstützen, denn auch Verbündete tragen zur Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Anliegen bei.

5. Wieso braucht es mehr Straight Allies, die sich für die Belange der Community einsetzen?

Die LGBTQIA+-Bewegung kann ihre Ziele nur erreichen, wenn sie Unterstützung aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft erhält.

Diskriminierung und Vorurteile gegenüber der LGBTQIA+-Community sind immer noch ein Problem und Gleichberechtigung und Akzeptanz nicht gelebte Realität. Allies können dazu beitragen, Diskriminierung zu adressieren und sich gegen diese einsetzen, indem sie sich über Aktionen und ihre Stimme für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einsetzen.

6. Erst kürzlich stand der Juni wieder im Zeichen des Pride Months – was bedeutet euch dieser als Teil der Community, aber auch als Ally? 

Der Pride Month bietet der LGBTQIA+-Community die Möglichkeit, sichtbar zu sein und sich, wie der Name schon sagt, stolz zu zeigen. Das trägt zu mehr Akzeptanz und Verständnis in der Gesellschaft bei. Außerdem wird der Pride Month oft für Veranstaltungen genutzt, die auf Herausforderungen und Diskriminierung hinweisen, mit denen queere Personen in ihrem Alltag noch immer konfrontiert sind. Denn leider hat die Community mit Vorurteilen und Gewalt zu kämpfen. Umso wichtiger ist es, dass durch Aktionen wie den Pride Month ganz gezielt Sichtbarkeit und Bewusstsein für die Belange der Community geschaffen und für die Rechte der LGBTQIA+-Community gekämpft wird. Allies sind dabei wichtige Unterstützer:innen – im Pride Month und an allen 365 Tagen im Jahr.

7. In den letzten Jahren hat alles rund um die LGBTQIA+-Community immer mehr Sichtbarkeit erlangt. Habt ihr das Gefühl, dass große Veränderungen bereits erreicht wurden? Vor welchen Herausforderungen steht die Community bis heute noch? Für welche Themen wünscht ihr euch mehr Sichtbarkeit?

Es ist schön zu sehen, dass durch Aktivismus mehr Bewusstsein in der Gesellschaft geschaffen werden kann. Trotzdem ist noch lange keine komplette Gleichberechtigung erreicht. Ich würde mir wünschen, dass "queer" sein im weitesten Sinne noch mehr Selbstverständlichkeit erlangt. Es ist nach wie vor alles noch sehr von Klischees und Vorurteilen geprägt. Damit sich daran nachhaltig etwas ändert, braucht es eine systemische Veränderung – es braucht uns als Gesellschaft aber auch Wirtschaft und Politik. Als straight Allies müssen wir uns weiter für die Rechte der Community in unserem Umfeld einsetzen, um das Thema unumgänglich für die Agenda von CEOs oder Politker:innen zu machen.