Der Klimawandel schreitet voran und mit ihm die Probleme und Herausforderungen, die sich für Mensch und Natur ergeben. Das weltweite Wirtschaftswachstum verlangt gleichzeitig nach immer mehr Energie. Der Umbau des Energiesystems von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern ist daher essenziell, um Wohlstand und Stabilität zu erhalten bzw. auszubauen. Die Herausforderungen sind global – und dementsprechend muss auch die Energiewende mehr und mehr zu einem globalen Projekt werden, an dem sich Regierungen, Unternehmen, Wissenschaftler:innen und Bürger:innen beteiligen. 

Allerdings sind die Wünsche, Ziele und Erfahrungen der Menschen in diesem Kontext ganz unterschiedlich; und auch die Perspektiven der verschiedenen Stakeholder unterscheiden sich. Umso wichtiger sind ein breiter Wissens- und Erfahrungsaustausch, ein starker Dialog und gegenseitiges Verständnis. 


Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (kurz GIZ) hat uns gebeten:

Eine Ausstellung zu entwickeln, die – im Auftrag der deutschen Bundesregierung – weltweit über das Thema Energiewende informiert. Diese Ausstellung soll

  • das Verständnis für die Bedeutung des globalen Projekts Energiewende erhöhen und Vorbehalte abbauen
  • dabei ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen – von Wirtschaftsvertreter:innen, über Politiker:innen und Wissenschaftler:innen, hin zu Bürger:innen 
  • interaktiv sein, Neugier wecken und zum Nachdenken anregen
  • inhaltlich und sprachlich adaptierbar sein, um so in allen Sprach- und Kulturräumen einsetzbar zu sein und nicht an Aktualität zu verlieren
  • räumlich flexibel sein, so dass sie an verschiedene räumliche Gegebenheiten angepasst werden kann

STRATEGIE & UMSETZUNG

Deutschland will die Energiewende rund um den Globus in allen Bereichen fördern und erleichtern – mit einer Ausstellung zum Thema, die um die Welt tourt.

Sie wird in deutschen Botschaften und anderen renommierten Institutionen weltweit gezeigt und richtet sich gleichermaßen an Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, wie auch an die breite Bevölkerung. 

Bildquelle/Copyright: GIZ 

DIE IDEE

Wie ermöglicht man diesen unterschiedlichen Zielgruppen einen Blick über den Tellerrand, der Verständnis für die Positionen anderer Stakeholder und Bevölkerungsgruppen schafft und erhöht? Indem man ihnen einen Perspektivwechsel anbietet. Wir haben das vielschichtige und hochkomplexe Thema unserer Ausstellung daher aus vier Perspektiven aufbereitet – die Perspektiven von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bevölkerung.

Die Besucher:innen können beim Besuch der Ausstellung jederzeit zwischen diesen Perspektiven wechseln. So gewinnen sie ein ganz neues Bild – als Startpunkt für mehr Motivation und Wille zur Kooperation. 

Bildquelle/Copyright: GIZ

DIE AUSSTELLUNG

Das gesamte Informationserlebnis, die gesamte Dramaturgie sowie die Architektur unserer Ausstellung baut auf der Idee des Perspektivwechsels auf.

Die Architektur der Ausstellung ist minimalistisch und steht im Hintergrund; zentral ist hierbei das Motiv des Kubus – der mit seinen vier Seiten die Idee der vier Perspektiven illustriert.

Im Vordergrund steht das digitale Erlebnis. Digital, weil dies den Perspektivwechsel erleichtert; aber auch, weil die Ausstellung so jederzeit an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden kann – vor allem, was Sprache und kulturelle Besonderheiten angeht.  
 

Der Kubus

Um die Besucher:innen dennoch auch optisch von Beginn an in die Ausstellung zu ziehen und ihnen einen einfachen Einstieg in die komplexen Inhalte der Ausstellung zu ermöglichen, haben wir ein besonderes Format geschaffen: den Energy Transition Cube.

Dieser Kubus bietet einen Überblick über zentrale Energiewende-Themen; jede Seite beleuchtet das Thema aus einer anderen Perspektive. Bedruckte Leinwände zeigen die Themenwelten; über Touchpoints können die Besucher:innen Rückprojektionen aktivieren. Diese zeigen dann eindrücklich, welchen fundamentalen Wandel die Energiewende in unser aller Leben bringt. Die Technik, die hinter dem Energy Transition Cube steckt, ist neu und wurde von uns eigens für die Ausstellung entwickelt. 

An den anderen Kuben können die Besucher:innen die Themen der Ausstellung dann vertiefen und erkunden. Interaktive Fact-Journeys, Scroll-activated Anwendungen, lebensgroße Video-Interviews mit Testimonials und Expert:innen aus aller Welt, die ihre Sicht der Dinge schildern – das sind einige der digitalen Formate, die die Gäste erwarten. Sie können herausfinden, welches aktuell die größten Herausforderungen der Energiewirtschaft bei der Umstellung auf erneuerbare Energien sind, wie neue Mobilitätskonzepte die Städte erobern – von Barcelona bis Ecuador – oder wo Wissenschaftler:innen den dringendsten Forschungsbedarf sehen.

Eine Info-Lounge dient als Treffpunkt und Möglichkeit des Austauschs und der Weiterbildung. Sie fungiert als digitale Mediathek, in der Besucher:innen weiteres internationales und lokales Material zur Energiewende finden – und verbindet die Ausstellung mit der dazugehörigen Website. 

Bildquelle/Copyright: GIZ 

ERGEBNISSE

Deutsche Botschaften und Partnerorganisationen in aller Welt fragen die Energiewende-Ausstellung des Auswärtigen Amtes aktiv an – und das trotz der aktuell vielerorts geltenden Corona-Beschränkungen. Derzeit tourt die Ausstellung durch Asien; allein im Jahr 2021 sind mindestens 12 Stationen weltweit geplant.

Bei jedem Tour-Stopp organisieren die Partner vor Ort Vorträge, Diskussionsveranstaltungen und Workshops mit internationalen Expert:innen – um so die Themen der Ausstellung weiter zu vertiefen und in den direkten Austausch zu gehen.

Bildquelle/Copyright: GIZ Vietnam