Frankfurt, 09. Juli 2025 – Immer mehr Menschen verlassen sich bei alltäglichen Fragen auf generative KI-Systeme wie ChatGPT, Copilot oder Perplexity – von Produktempfehlungen über politische Orientierung bis hin zu Gesundheitsinformationen. Was diese Systeme liefern, gilt zunehmend als verlässliche Antwort – auch wenn unklar bleibt, woher die Informationen stammen. Damit verändert sich nicht nur das Suchverhalten – sondern auch die Art, wie Öffentlichkeit entsteht. Statt klassischer Linklisten liefern KI-Systeme vollständige Antworttexte, erzeugt auf Basis unzähliger Inhalte, die automatisiert zusammengefasst, gewichtet und sprachlich neu formuliert werden. Organisationen, Marken und Institutionen erscheinen so in Texten, die sie nicht selbst verfasst haben – die aber dennoch ihre Wahrnehmung prägen. 

Öffentlichkeit ohne Plattform Sichtbarkeit in KI-Zeiten 

Suchmaschinen, wie wir sie kannten, sind auf dem Rückzug. Der Traffic auf klassischen Websites sinkt – um bis zu 18 % seit der Einführung generativer Suchfunktionen (Google AI Search Impact Study, 2025). Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die sich direkt über KI-basierte Systeme informieren: über 300 Millionen wöchentliche Nutzer:innen bei ChatGPT allein (The Verge, 2024). Was in generativen Antworten nicht vorkommt, verschwindet aus der Wahrnehmung. Und was enthalten ist, wurde oft aus Drittquellen automatisiert übernommen – ohne Gewährleistung von Richtigkeit oder Repräsentativität. 

Wenn KI zur Quelle wird, reden wir nicht mehr über Reichweite oder SEO-Rankings – sondern über strukturellen Einfluss auf Wahrnehmung. Was eine generative Maschine heute über eine Marke, eine Organisation oder ein Thema ausspuckt, beeinflusst, was Menschen morgen darüber glauben. Und genau das macht GEO so relevant: Es geht nicht um Optimierung im klassischen Sinn, sondern um Verantwortungsübernahme im digitalen Raum.“ Esther Schumacher, Head of Performance

Die Nutzung generativer Systeme nimmt rasant zu, doch das Vertrauen bleibt gering: Laut Edelman Trust Barometer 2025 vertrauen nur 29 % der Deutschen KI-generierten Inhalten – deutlich weniger als der globale Durchschnitt (49 %). Die daraus resultierende Diskrepanz – zwischen Nutzung und Vertrauen – ist nicht nur ein technisches, sondern ein gesellschaftliches Spannungsfeld. 

Was Sichtbarkeit künftig leisten muss 

Mit dem Bedeutungszuwachs generativer Systeme steigen auch die Anforderungen an Inhalte: Sie müssen nicht nur relevant, sondern auch maschineninterpretierbar, strukturiert und referenzierbar sein. Der Begriff Generative Engine Optimization (GEO) steht für erste Ansätze, wie Informationen so aufbereitet werden, dass sie in KI-generierten Antworten korrekt und kontexttreu erscheinen – unabhängig vom Absender.

„GEO ist kein Trendbegriff. Es ist ein Versuch, Ordnung in ein System zu bringen, das gerade dabei ist, die Mechanismen von Öffentlichkeit neu zu definieren. Wenn Inhalte nicht mehr auf Plattformen erscheinen, sondern direkt in Antworten erzeugt werden, brauchen wir neue Standards – für Sichtbarkeit, für Richtigkeit, für Relevanz und für Vertrauen. Genau dort setzen wir an.“ Esther Schumacher, Head of Performance Intelligence EMEA 

Diese Entwicklung betrifft nicht nur Kommunikationsteams. Auch Medien, Behörden, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen stehen vor der Frage, wie sie im KIbasierten Informationssystem weiterhin korrekt, auffindbar und vertrauenswürdig repräsentiert werden können. 
Was heute maschinell generiert wird, prägt morgen Debatten, Entscheidungen und Verhalten – sei es im Markt, in der politischen Kommunikation oder in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen. GEO ist in diesem Kontext kein Tool, sondern ein Denkanstoß: für mehr Transparenz, digitale Selbstbestimmung – und die Verantwortung, jetzt die Grundlagen für eine neue Form von Öffentlichkeit mitzugestalten.

Pressekontakt 

Sarah Müller, Senior-PR & Marketingmanagerin 

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