Nur wer Gesundheit ganzheitlich adressiert, wird Vertrauen gewinnen

  • Weitreichende Gesundheitsdefinition: Mentale Gesundheit knapp vor der physischen – gefolgt von sozialer Gesundheit und der Lebensqualität in der Gemeinschaft.
  • Krankmacher Inflation: Die deutschen Befragten sehen die Inflation maßgeblich als negativen Einfluss auf ihre Gesundheit.
  • Persönlich und ganzheitlich: Die Deutschen wollen mit ihrer Ärztin und ihrem Arzt als gleichberechtigte Partner:innen sprechen – auf Basis von wissenschaftlichen Fakten und Empfehlungen, die in ihre Lebensrealität passen.  


Frankfurt am Main, 10. Mai 2023. Die Welt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Ob Pandemie, Kriege und Wirtschaftskrise – all das hat auch Auswirkungen darauf, wie Menschen ihre Gesundheit betrachten. Dies zeigen die Daten des Edelman Trust Barometer 2023 Special Report: Trust and Health für den 12.785 Menschen in 13 Märkten befragt wurden.

„Was die in Deutschland Befragten unter dem Begriff ‚Gesundheit‘ verstehen, geht über die traditionelle Bedeutung hinaus – Gesundheit wird heute viel weit gefasster gesehen. Weniger als 1 % geben an, dass für sie Gesundheit rein körperlich ist. 78 % finden, dass auch mentale, physische und soziale Aspekte sowie die Lebensqualität in der Gemeinschaft zu Gesundheit zählen.

‚Gesundheit‘ wird somit von einer Mehrheit der Befragten als multidimensional begriffen. Dementsprechend wollen die Menschen auch zunehmend ganzheitlich betrachtet und behandelt werden.“

Nils Giese, Managing Director Healthcare
Edelman Deutschland

Besonders deutlich zeigen die Daten, dass für die Befragten mentale und physische Gesundheit zusammengehören. So denkt die Mehrheit der Menschen bei der Frage, wie sie Gesundheit definieren, nahezu gleichwertig an ihre mentale (96 %) und physische Gesundheit (95 %). 


Inflation Treiber bei gesellschaftlichen Faktoren, die krank machen
Die wichtigsten gesellschaftlichen Faktoren, die nach Ansicht der deutschen Befragten dabei maßgeblich einen negativen Einfluss auf ihre Gesundheit – in Bezug auf die mentale, physische, soziale und gemeinschaftliche Gesundheit – haben, ist die Inflation (68 %) sowie die pandemischen Einschränkungen der letzten Jahre (67 %). Weitere negative Faktoren sind mangelndes Vertrauen, Umweltverschmutzung und Polarisierung (jeweils 52 %) sowie Klimawandel (48 %), Burnout (47 %) und Fehlinformationen (45 %). 

Alter und Einkommen definieren gesundheitliches Wohlbefinden
Bei der Bewertung des eigenen Gesundheitszustands spielen Alter und Einkommen eine wichtige Rolle. So stimmen jüngere Befragte eher der Aussage zu, dass ihre allgemeine Gesundheit sehr gut oder besser ist als Menschen älterer Altersgruppen (18-34 Jahre: 47 %; 35-54 Jahre: 36 %; 55+ Jahre: 24 %). Einen ähnlichen Einfluss hat das Einkommen: Der Unterschied zwischen Befragten mit niedrigem Einkommen im Vergleich zu hohem Einkommen beträgt 26 Prozentpunkte, wobei die Befragten mit hohem Einkommen eher einen besseren Gesundheitszustand angeben.

Institutionen mit hohen Erwartungen bei Gesundheitsfragen konfrontiert
Die Befragten in Deutschland sehen alle Institutionen klar in der Pflicht, beim Thema Gesundheit aktiv zu werden. Wenig überraschend erwarten sie insbesondere vom deutschen Gesundheitssystem (91 %), dass es eine wichtige Rolle dabei spielt, die Menschen gesund zu halten. Allerdings richtet sich diese Erwartung auch an andere gesellschaftliche Akteure: der eigene Arbeitgebende: 81 % der Angestellten; Regierung: 77 %; Wirtschaft: 72 %; Medien: 65 %; NGOs: 50 %.
Jedoch wird lediglich dem Gesundheitssektor als Ganzes (60 %) vertraut, generell das Richtige zu tun. Dem eigenen Arbeitgeber vertrauen die Deutschen, wenn es um Gesundheitsthemen geht (72 %), das Richtige zu tun. Die anderen Institutionen bleiben hierbei hinter den Erwartungen zurück: Wirtschaft (47 %), Regierung (40 %), Medien (38 %) und NGOs (36 %). 

Mental Health und Work-Life-Balance im Fokus: Arbeitgeber und CEOs in der Pflicht
Dementsprechend sind auch die Erwartungen an Arbeitgeber und CEOs hoch. Arbeitnehmer:innen erwarten, dass ihre Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um Burnouts zu verhindern (77 %). Darüber hinaus sind viele Mitarbeitende der Meinung, dass ihr CEO über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz sprechen (66 %) aber auch selbst als Vorbild fungieren und eine gesunde Work-Life-Balance vorleben (62 %) sollte.

Zudem erwarten die Befragten, dass Unternehmen vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen zur Verfügung stellen (72 %), Gesundheitsfragen wie Klima oder Ungleichheit adressieren (68 %), die Gesundheit in der Gemeinde, in der sie ihren Sitz haben, fördern (65 %) und Interessensgruppen zusammenführen, die sich um die Verbesserung der Gesundheitsversorgung kümmern (63 %). 

Vertrauen in Freunde und Familie bei Gesundheitsfragen genauso hoch wie in HCPs
Wenn es darum geht, wer die Wahrheit bei Gesundheitsthemen sagt, haben die Befragten in Deutschland ein hohes Vertrauen in ihre Ärztinnen und Ärzte (83 %), Pfleger:innen (77 %), Apotheker:innen (77 %) und in Gesundheitsexpert:innen und Wissenschaftler:innen (68 %). Allerdings vertrauen die Befragten Familienmitgliedern und Freunden in gleichem Maße, dass sie die Wahrheit bei Gesundheitsfragen sagen (81 %). 

Global zeigt sich, dass der Rat der eigenen Peergroup eher befolgt wird, wenn die Befragten der Meinung sind, dass Durchschnittsbürger:innen durch eigene Nachforschungen genauso viel Wissen erlangen können wie Ärztinnen und Ärzte und das Gesundheitssystem insgesamt für gescheitert halten. Alarmierend: Mehr als ein Drittel der jüngeren Befragten glaubt inzwischen sogar, dass Durchschnittsbürger:innen durch eigene Nachforschungen ein ähnliches Fachwissen in Gesundheitsfragen erwerben können, wie Ärztinnen oder Ärzte (37 %).

Mit Kommunikation auf Augenhöhe und Empathie das Vertrauen in Gesundheitsinformationen und -empfehlungen weiter stärken
Um die Menschen zu erreichen, vor allem die eher skeptischen, ist es wichtig, die Stimmen von Freunden und Familie, von Menschen wie du und ich, stärker in die Kommunikation einzubeziehen. Eine gute und vertrauensvolle Beziehung zwischen Ärztinnen und Ärzten, Expert:innen und Patient:innen ist ausschlaggebend dafür, dass die Menschen gesundheitliche Empfehlung (wie z. B. Diäten) auch umsetzen. 

Um sich bei den Ärztinnen und Ärzten gut aufgehoben zu fühlen, wünschen sich die Befragten in erster Linie eine gute medizinische Behandlung (Nachsorge, schnelle Termine, ausreichend Zeit für Behandlungsgespräche usw.). 79 % der Befragten möchten, dass ihre Anliegen ernst genommen werden und man so mit ihnen spricht, dass sie es verstehen. 65 % erwarten mehr Interesse für ihre Lebenssituation und Ratschläge, die zu ihrem Leben passen. 

Die Mehrheit der Befragten in Deutschland wünscht sich, dass das medizinische Personal auf Augenhöhe kommuniziert. Das bedeutet vor allem, dass die Expert:innen den Patient:innen die Möglichkeit geben sollten, Fragen und Bedenken zu äußern (75 %), die Schwierigkeiten, die die empfohlenen Veränderungen im Alltag mit sich bringen, ernster nehmen (69 %) und zeigen sollten, dass die Empfehlungen auf wissenschaftlichen Daten von vergleichbaren Personen beruhen (59 %).
 

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