… nicht nur an ausgewählten Tagen und Orten, sondern jederzeit und überall. 

Der Juni stand im Zeichen des Pride-Months. Der Monat, der auf die „Personal Rights in Defense and Education“ aufmerksam macht. Viele Unternehmen, Führungskräfte und Individuen haben sich diesen Monat besonders viel Zeit dafür genommen, ihre persönliche und unternehmerische Haltung zu kommunizieren. Aber reicht das? 

Nein – zeigen diverse Studien rund das Thema LGBTQIA+. Konkret gibt es nach wie vor eine große Diskrepanz zwischen der Theorie und Realität in deutschen Unternehmen, wenn es um gesellschaftliche Toleranz und Akzeptanz der LGBTQIA+-Community geht. Das Positive:

Immer mehr Unternehmen positionieren sich als LGBTQIA+ offen

So haben laut des German Diversity Monitors 2015 erst 20 % der betrachteten deutschen Unternehmen aus dem DAX 30 (40), SDAX und MDAX über sexuelle Orientierung sowie Geschlechtsidentität kommuniziert – diese Zahl ist 2020 auf immerhin fast 50 % angestiegen. Jedoch: Die Förderung der LGBTQIA+-Community bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Obwohl 40 % der Unternehmen die Relevanz von LGBTQIA+ mit HOCH bewerten, bieten weniger als 20 % spezifische Maßnahmen zur Förderung an. Und weniger als 10 % der Befragten planen, überhaupt Maßnahmen einzuführen.

Es braucht eine systematische Veränderung auf allen Ebenen

Damit die Unternehmenskultur, welche sich für die LGBTQIA+-Community einsetzt, eben auch im realen Umfeld gelebt wird und sich die Gesellschaft füreinander stark macht, braucht es eine systemische Veränderung. Wenn Personen Diskriminierung jeglicher Art im (Arbeits-)Umfeld erfahren, gilt es für jede:n diese zu erkennen, ernst zu nehmen und einzuschreiten. Egal wann und wo!

Es beginnt damit, sich mit sich selbst kritisch auseinanderzusetzen und die eigenen Stereotype und Vorurteile zu hinterfragen. Ebenso wichtig: zu zuhören! Die individuellen Erfahrungen von queeren Menschen müssen ernst genommen werden und es braucht Unterstützer:innen, Straight Allies und Vorbilder. Denn diese können den Young Professionals Orientierung geben und dabei helfen, den Blick für verschiedene Wege und Richtungen zu öffnen. Sie machen Mut! 

Politik und Wirtschaft sind gefragt 

Damit die notwendige systemische Veränderung auf allen Ebenen nachhaltig gelingt, braucht es neben der Gesellschaft an sich auch die Politik und Unternehmen. Ich bin mir sicher, dass wir alle und die Institutionen dabei nur gewinnen können! Ich bin überzeugt, dass Arbeitgebende durch die echte Unterstützung der LGBTQIA+-Community im War of Talents profitieren und wirtschaftlich erfolgreicher sein werden als der Wettbewerb. Ziel sollte es sein, dass die nächste Generation zu 100 % ein authentisches Selbst leben kann. Gleichberechtigung für die LGBTQIA+-Community, Diversität und Chancengleichheit in der (Berufs-)Welt, Respekt und Toleranz für jede:n sollte eine akzeptierte Selbstverständlichkeit sein. Jederzeit und überall!