Diese Woche haben wir die Ergebnisse der 18. Ausgabe des Edelman Trust Barometers veröffentlicht - und das mediale Interesse war sehr hoch. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos in der Printausgabe und auch online über die Ergebnisse der Vertrauensstudie. Die Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben sich für das Weltwirtschaftsforum vorgenommen, der zersplitterten Welt wieder etwas mehr Einheit zu vermitteln. Wie schwer diese Aufgabe allerdings werden dürfte, zeigen die Ergebnisse deutlich.

Misstrauensvotum gegen Donald Trump titelte das Handelsblatt am Montag. Im Jahr zwei der Präsidentschaft von Donald Trump zeigt das Edelman Trust Barometer in diesem Land den dramatischsten Vertrauensverlust in der 18-jährigen Geschichte der Studie.

Im Interview mit dem Tagesspiegel spricht Edelman.ergo CEO Susanne Marell über das Vertrauen in Medien und Journalismus. Der Vertrauensverlust in Medien ist auf einen Rückgang des Vertrauens in Plattformen, also Suchmaschinen und Soziale Medien, zurückzuführen. Die Menschen wissen nicht mehr, was wahr und was falsch ist und erkennen nicht den Unterschied zwischen Falschinformationen und Qualitätsjournalismus. Im Newsfeed von Plattformen sehen fast alle Meldungen gleich aus.

Die Folge: 67 Prozent der Deutschen schauen keine Nachrichten mehr - um dieses doch erschreckende Ergebnis des Edelman Trust Barometers geht es im Artikel auf W&V online. Fake News sorgen dafür, dass wir zu Nachrichtenmuffeln werden. Denn erstmals seit Erhebung des Trust Barometers ist die Institution Medien diejenige, der weltweit am wenigsten vertraut wird.

Auch die Horizont greift in ihrer Berichterstattung diesen Aspekt der Studie auf: Viele Menschen wenden sich angesichts der Unsicherheit über Fake News weitgehend von den Medien ab. Nur noch 15 Prozent der Deutschen beschäftigen sich mehrmals pro Woche mit dem Weltgeschehen.

Aber steht es insgesamt wirklich so schlecht um die Medien? Im Gespräch mit Juliane Neubauer vom Radiosender detektor fm spricht Susanne Marell darüber, welche guten Neuigkeiten es gibt - und wer die Gewinner der diesjährigen Studie sind.

Im Interview mit Meedia erklärt Susanne Marell, welche Handlungsempfehlungen sich aus den Ergebnissen der Vertrauensstudie ableiten lassen: Es muss mehr in die Bildung investiert werden. Kinder und Jugendliche müssen eine mediale Erziehung erhalten. Das gehört zum Auftrag der Kultusministerien. Welche Medien und Organe sind seriös? Welche verbreiten Fake-News? All diese Fragen müssten dabei im Vordergrund stehen. Und vielleicht ist es manchmal besser, mal etwas zu Hause im Brockhaus nachzuschlagen, als immer bei Google zu suchen.

Wenn China an der Spitze des Trust Index steht, mit einem Vertrauen der allgemeinen Bevölkerung in Höhe von 74 Prozent, dann sollte das den demokratischen Staaten zu denken geben - schreibt das PR-Journal. In nur noch vier der 28 untersuchten Länder liegt das Vertrauen der Menschen auf einem hohen Niveau. Konkret sind das neben China, Indonesien, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Deutschland steht mit immerhin 43 Prozent besser da als im letzten Jahr (plus fünf Prozent), die USA hingegen verloren 14 Prozent und befinden sich jetzt mit 33 Prozent im unteren Mittelfeld.

Dies sind nur einige Highlights aus der Medienberichterstattung - insgesamt sind noch viele weitere spannende Artikel zu den verschiedenen Ergebnissen des Edelman Trust Barometers erschienen. Die Studie trifft genau den Puls der Zeit - und es lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Medien, NGOs und die Regierung daraus ableiten.